Durch einen sehr interessanten, englischen Artikel über die Zusammenarbeit zwischen türkisch-iranischen Marxisten und Islamisten wurde ich auf eine, mir noch unbekannte Person, aufmerksam gemacht. Es handelt sich, wie der Titel schon andeutet, um den sehr bekannten iranischen „Revisionisten“ Nasser Purpirar. Nach dem ich mich näher mit seinen Theorien befasste, wurde mir sofort klar, dass er hinter der Verbreitung der von Islamisten immer wieder wiederholten Geschichte des Purimmassakers steckte.
Für die, die es nicht kennen sollten: Antisemitische Muslime in Iran sind der Auffassung, das alljährliche Purim wäre ein Fest, an dem Juden das Massaker an zehntausende Iraner feiern würden. Diese groteske Theorie hat der selbsternannte Historiker nicht etwa aus seiner eigenen Tasche gezaubert. Diese Ehre wird, wie manch einer schon vermuten mag, den Nazis zugesprochen. In der in Nazideutschland wöchentlich erschienen Zeitung „Der Stürmer“ erschien im März 1934 ein ganzer Artikel über Purim. Ein Abschnitt soll hier zitiert werden:
[„Alljährlich im März feiern die Juden ein seltsames Fest. Es sind die Tage des Purim. Die Juden feiern es auf ebenso seltsame Art. Sie sind nicht harmlos fröhlich dabei und vergnügt, wie dies bei den Nichtjuden Brauch ist. Sie widmen das Fest nicht der Menschenliebe, wie etwa wir unser Weihnachtsfest. Oder der Auferstehung und dem Erwachen aus dem Schlaf des Todes, wie unser Osterfest. Das Fest der Juden hat den gegenteiligen Sinn. Es ist dem Haß und dem Mord gewidmet. Und dem Fressen und dem Saufen und dem Huren. Wahrlich, seltsam verhalten sich die Juden, besonders die orthodoxen, dabei. Sie kommen zusammen nur unter sich und dann wird gesotten und gebacken und gebraten und gekocht. Ein Festmahl wird gehalten und es wird gegessen und getrunken, daß einer den anderen nicht mehr kennt. Juden, die sonst keinen Schluck Alkohol trinken, saufen an diesem Tage was sie können. Und dabei gebärden sie sich merkwürdig und unheimlich. Sie stoßen Flüche und Verwünschungen gegen die Nichtjuden aus. Dort, wo sie sich sicher und unbeobachtet glauben, stellen sie lebensgroße Puppen auf. Diese sollen Haman darstellen, der einst in Persien der Führer der antijüdischen Partei war. Unter grauenvollen Schimpfwörtern stürzen sich die Juden auf diese Puppe. Sie durchlöchern sie mit unzähligen Stichen und hängen sie am Schlusse unter Gejohle und Gelächter auf. Vor zwei Jahren brachte der „Stürmer“ einen Bericht über ein Purimfest, das die „Adas Jisrael – Juden in Breslau gefeiert hatten. Dort hatten sie der Puppe den Namen „Haman-Hitler“ gegeben und sie mit den Rufen „Nieder mit Hitler!“ „Mordet Hitler!“ unter wilden Wut- und Haßausbrüchen zerstochen.“..]
Den Rest dieses antisemitischen Artikels könnt ihr euch HIER ansehen.
Was der Monsieur Revisionist aber über die altiranische Geschichte behauptete, übertraf bei weitem meine Erwartungen. Er meint nämlich, die Ausgrabungen von Persepolis wären eine Art Verschwörung der Chicagoer Universität sprich der USA und der Juden gewesen, um vom Purimmassaker abzulenken. Weiter glaubt er, dass die Inschriften bei Naqshe Rostam Fälschungen wären. Im Weiteren, so Purpirar, wäre Kyros der Große gar nicht barmherzig und menschenfreundlich, sondern ein barbarischer Schlächter gewesen. Der Hintergrund dieser Annahme wird einem klar, wenn man das Ganze durch eine antisemitische Brille sieht. Wie schon in einigen älteren Artikeln erwähnt, war Kyros der Große der erste Zionist überhaupt und verhalf den entflohenen Juden in ihre Heimat zurückzukehren. Dies passte dem Purpirar wohl nicht in den Kram. Denn so ein guter Mensch, wie Kyros kann gar nicht Freund des „barbarischen“ Feindes sein (Juden). Also wird prompt das Bild dieses genialen Herrschers verdreht, die wissenschaftlichen Beweise als nichtig erklärt und ein Judenstempel draufgesetzt. So nach dem Motto „nur Barbaren helfen anderen Barbaren“. „Antisemit und Antiiraner Nasser Purpirar“ weiterlesen